Ein Kadett für den "kleinen Motorsport"

 

Teil 1

 

Am Anfang war wie immer die Suche nach Teilen. Jetzt habe ich auch eine Karosse gefunden und mit dem Aufbau der Vorderachse begonnen. Armaturen und Kabelbaum folgen und in den nächsten Monaten geht es an die Karosse. Der Kadett ist bereits von allem wie, Innenausstattung/ Fenster/ Motor und Getriebe befreit.

Es wird ein Fahrzeug, wie es auch in den 70er Jahren hätte gebaut werden können. Wenig Schnickschnack nur was man wirklich braucht.

Scheiben werden bis auf die Frontscheibe aus Makrolon, die Karosse wird einmal komplett durchgeschweißt und an den neuralgischen Punkten verstärkt.

Ein Überrollkäfig soll ebenfalls mit der Karosse verschweißt werden. Somit sollte genügend Stabilität in den Kadett kommen.

Die Kosten für dieses Projekt sollen sich in Grenzen halten. Heute sind Investitionen von 50.000 Euro und mehr keine Seltenheit, so viel wird es auf keinen Fall.

Der Kadett soll für Slalom und GLP Veranstaltungen sein, der Spaß steht im Vordergrund.

 

Oberlenker verstärkt und mit der Möglichkeit das Führungsgelenk zu verstellen.

Die Unterlenker sind verstärkt und mit neuen Traggelenken versehen. Weiter wurden neue Stabihalter verschweißt. Ober- und Unterlenker sind mit neuen Buchsen aus PU versehen.

Der Achskörper ist aus einem Kadett B mit CIH Motor. Achskörper und Motorgummis sind verstärkt. Die Lenkerbefestigungslöcher sind an der Achse nach außen versetzt, dadurch ergibt sich schon in Grundeinstellung ein größerer Radsturz ohne geänderte Führungsgelenke. Bei Slicks ist ein geforderter Radsturz von 2 bis 3° keine Seltenheit. Mit diesen Maßnahmen lassen sich solche Werte realisieren.

An der Vorderachse wird ein Stabi mit 25 mm seinen Dienst verrichten. In den letzten Jahren hatte ich Gelegenheit verschiedene Stärken zu probieren, von 20 bis 25 mm, die Wahl für den Straßenbetrieb fiel auf einen 23 mm. Im Motorsport der 70er Jahre war ein 25 mm Stabi keine Ausnahme. Im Regen kann der Stabi entkoppelt werden, somit auch kein Schieben über die Vorderachse.

An der Achse habe ich Koni der alten Generation, eigentlich für den Kadett C verbaut. Die Dämpfer habe ich mit frischem Oel befüllt und einem Rebound von 50 mm. Dazu ist die Druckstufe geändert, die Bremse ist vom Ascona B. Es werden in der Zukunft noch belüftete Bremsscheiben verbaut. 

Der Kabelbaum wird langsam fertig, es fehlen noch ein paar Mehrfachverbinder damit man den Armatureneinsatz vom Kabelbaum trennen kann. Es sind Sicherungsautomaten verbaut anstatt normaler Stecksicherungen.

Wenn der Kabelbaum fertig ist, wird er, wie die anderen Teile erst einmal eingelagert bis er im Kadett verbaut werden kann.

Es hat noch ein paar Veränderungen gegeben, aber so wird es bleiben. Kabelbaum ist auch fertig und wartet auf den Einbau. Durch das Absenken der Lenksäule müssen die Armaturen weiter Richtung Lenkrad gesetzt werden, sonst werden Teile der Armaturen vom Lenkkranz verdeckt.

Schwallblech für die Oelwanne gebaut. Es soll ja in schnellen Ecken keine Oelwarnlampe leuchten. Das Schwallblech ist mit der Oelwanne verschraubt. Da ich es vermeiden wollte an der Wanne zu Schweißen.

Heute ging es an den Motor, Unterbau Kurbelwelle 2,2 CIH, mit bearbeiteten Pleuel und neuen Lagern montiert. Das Steuergehäuse zusammengebaut mit Dieseldeckel für die Oelpumpe und Geber für Oeltemperatur und Oeldruck.

Motorunterbau mit Stehbolzen für die Oelwanne, damit die Oelwanne mit Dichtung sauber sitzt.

Weiter ging es am Motor, Oelwanne und Steuergehäuse sind dran. Die jetzt freien Bohrungen im Block werden als Kurbelgehäusentlüftung und Oelrücklauf vom Zylinderkopf genutzt. 

Der Kopf liegt zur Probe auf dem Block.

Kipphebel am Rand geglättet und Kipphebelmuttern mit Sicherung montiert. Damit sollte sich nichts mehr verstellen am Ventilspiel. 

Am Seitendeckel des Zylinderkopfes habe ich ein Oelrücklaufrohr angeschweißt. Damit liegt die Nockenwelle in allen Lebenslagen schön im Oel.

Der Gusskrümmer, große Ausführung ist an die Dichtungen und an den Rohrdurchmesser am Hosenrohr angepasst. Am Abgang zum Hosenrohr wurden Stehbolzen eingesetzt.

Die Brücken sind nun abgestützt, Halter für den Gaszug angefertigt und etwas die Vergaser gegen die Wärmeabgabe vom Gusskrümmer geschützt. 

Es sind fast alle Teile montiert, Zylinderkopf mit einer Nockenwelle der Firma Cat Cams und verstärkter Kopfdichtung. Nockenwellenrad auf einstellbar umgebaut, Oelpumpe befüllt und Oeldruck gepumpt. Die Kurbelgehäuseentlüftung wurde angeschlossen und auch am Ventildeckel ist für die Motorentlüftung gesorgt. Es fehlen noch Teile des Verteilers, Kerzen, Zündkabel und Spule. Das Schwungrad kommt in der nächsten Woche von der Firma Krause Rennsporttechnik. Dann wird der Motor gut verpackt erstmal in die Ecke gestellt und es geht an die Karosse. Für die Hinterachse kam diese Woche die 4.22 Übersetzung und auch der Käfig ist bereits in Arbeit.

So, der Motor ist fertig und wird jetzt gut verpackt in eine kleine Ecke wandern. Für die Zukunft werde ich noch einen Motor auf der Basis eines 1,9er CIH Block aufbauen.

Eine der Hinterachsen ist zusammen, Mittellager in PU gelagert und Lagergummi des Standrohrs neu mit veränderten Anschlägen oben und unten. Dazu eine verstärkte Deichselwelle.

Da man soviel über dieses System hört und mir Chris Kelly aus Österreich extra ein Teil gefertigt und verbaut hat, werde ich es testen. Der Reibwert bis zum Losbrechmoment liegt mit Oel bei 40 NM. Bei dieser Achse ist eine 3.89er Übersetzung verbaut, bei der zweiten Achse soll eine 4.22 mit Lamellensperre verbaut werden.

Getriebe ist erst einmal ein Getrag 240, Wunsch für die Zukunft bleibt aber ein 4 Gang gerade verzahnt.

Jetzt geht es mit der Karosse weiter.

Schweißen, Schweißen, Schweißen.

An der Front gibt es eine Menge zu ändern. Der Umbau für einen großen Kühler steht dabei im Vordergrund. 

Das Mittelstück wird komplett entfernt und das Frontblech neu aufgebaut. Dabei werden auch gleich Rostschäden beseitigt.

Die Rahmenköpfe wurden verlängert, ein größzügiger Ausschnitt für den Kühler hergestellt und im Seitenbereich ein Loch geschaffen, damit auch die Vergaser mit Frischluft versorgt werden. Der Frontbau ist so gemacht, dass die vordere Rahmenstrebe zum herausnehmen ist, genauso soll das untere Frontblech ebenfalls zum herausnehmen gemacht werden. Dadurch kann man die Achse mit Motor und Getriebe, ohne die Karosse groß anheben zu müssen von vorne unter den Wagen rollen.

...und noch eine kurze Anprobe mit dem alten Frontblech, es muss noch ersetzt werden.

Zwischen Rahmen und Spritzwand sind nun Verstärkungsbleche eingesetzt und die obere Querstrebe für den Kühlerkasten wurde angefertigt. Jetzt muss der Getriebetunnel (ist zwar einer vom Automatik, trotzdem zu klein) noch geändert werden, damit um das Getriebe genügend Platz ist. 

 

Der hintere Radlauf auf der rechten Seite ist soweit fertig. Jetzt dürfte auch für eine größere Rad/Reifenkombi Platz sein.

Der Schweller auf der Fahrerseite ist fertig, jetzt geht es an den Radlauf.

Die Arbeiten an den Radläufen sind abgeschlossen. Auf der rechten Seite habe ich den Schweller nun doch ersetzt.

Jetzt sind die Schweißarbeiten, was den Rost, angeht soweit erledigt. Nun geht es an die Extras, Verstärkungen für den Käfig, Tunnel vergrößern und verschiedene sonstige Verstärkungen müssen eingesetzt werden. 

Die Felgen, in der Größe 9"x13" machen sich gut.

Für den Käfig werden Unterlagen und Gegenplatten von 3 mm Stahlblech verbaut. Verschweißte Stahlbleche unter den Käfigfüssen genügen normal, aber mit zusätzlichen Gegenplatten wird das Ganze stabiler. 

Der Käfig ist jetzt zum größten Teil fertig. 

In die Lenksäule wurden oben und unten Lager eingesetzt und unnötige Teile entfernt.

Lenksäule und Sitz sind zur Probe im Kadett. Die Lenksäule ist etwas abgesenkt um eine gute Sitzposition zu finden. 

Der Tunnel wurde im vorderen Bereich zum Motorraum und im Innenraum noch vergrößert. Die Position des Schalthebels ist der Sitz und Lenkradstellung angepasst worden. 

Für das Absperrventil und den Bremsdruckminderer wurde der passende Platz geschaffen, die Grundplatte wird noch mit dem Tunnel verschweißt.

Das neue Frontblech ist eingepasst, das Teil ist wie schon geschrieben nur verschraubt.

Halter für die zusätzlichen Zugstreben an der Vorderachse und das neue Luftleitblech sind angepasst. 

Die Stoßdämpferdome sind für den Einbau vorbereitet und die Dämpfer mit Uniball ausgestattet. Frische Farbe bekommen die Dämpfer natürlich auch noch.

Die Stoßdämpferdome sind an ihrem Platz, bin gespannt auf den Unterschied im Fahrverhalten. Die Dome sind von der Größe auch für Federbeine ausgelegt. Dazu habe ich Vierkantrohr 120 x 120 mm und 3mm Wandung verwendet.

Die Befestigung des oberen Dämpferauges ist in der Höhe wählbar. Somit ist man nicht an bestimmte Dämpferausführungen gebunden. 

Es wurden Verstärkungen für die Gurtösen eingeschweißt und ein Teil der Löcher in der Hutablage verschlossen.

Für dieses Jahr kommt die Karosse erstmal in eine Ecke. Über den Winter werde ich ab und an ein paar Kleinigkeiten vorbereiten, damit es im Frühjahr weitergehen kann.

Da ich mich nun für ein Wattgestänge entschieden habe, musste zuerst der Diffdeckel dafür umgebaut werden.

Der Mittelbolzen ist M 20 und sollte die Seitenkräfte ohne weiteres aufnehmen können. Die Wippe wird mit zwei Lagern geführt. Das U Profil wie auch die Wippe sind aus 3 mm Stahlblech angefertigt. Die drei Gewindebuchsen sind mit dem Deckel und dem U Profil verschweißt.

In der Höhe verstellbare Wippe. Damit können an der Hinterachse verschieden hohe Federn gefahren werden.

Die Zugstreben der Hinterachse sind jetzt auch fertig. Angepasst an die Hinterachse des Kadett B mit Uniball Lagern versehen.

Diese Woche, hab ich für die Vorderachse nochmal einen Satz Koni aufgearbeitet. Die unteren Lagerungen in Uniball umgebaut, oben kommt noch und neue Simmenringe eingesetzt. Jetzt noch frisches Oel und Farbe, dann sind die Dämpfer fertig.

Die Dämpfer sind nun soweit fertig zum Einbau, werde mal sehen welche ich nun nehme an der Vorderachse für mein Projekt.

 

Vielen Dank für Euer Interesse!